Die Nadel im Heuhaufen von mehr als 100.000 Varianten finden
Internetriesen wie Google und Amazon geben heute Standards vor, die noch nicht alle Branchen in dieser Geschwindigkeit umsetzen können. Gerade in Zeiten von Lieferungen am selben Tag und Video-on-Demand erscheint das Service-Level-Agreement (SLA) für unkomplizierte Fälle mit sieben Tagen zwischen Schadensmeldung und Erstattung wie eine halbe Ewigkeit.
Aber so einfach ist das nicht: Betrachtet man allein die Bereiche Sach- und KFZ-Schäden, sind die internen Prozesse bei UNIQA hochkomplex. Die Bearbeitung von gemeldeten Schäden findet an fünf individuell spezialisierten Standorten statt.
Diese Standorte haben einen eigenen Empfänger-Postkorb, bei dem Schadensmeldungen über E-Mail, Fax oder physische Post eingehen. Die Schadensmeldungen werden wiederum einem zuständigen Referenten innerhalb des Standorts zugeteilt.
Parallel dazu gleicht die UNIQA Systemlandschaft einem weit verzweigten Wurzelwerk: Es gibt ein Kernsystem für die eigentliche Schadensabwicklung, welches wiederum mit zahlreichen anderen Systemen interagiert. Es gibt zusätzlich jeweils ein eigenes System für Posteingang, elektronischen Belegfluss, Dokumentenmanagement, Beauftragung von Sachverständigen und Schadenregulierung durch den Außendienst.
“Es gab viele Reibungen zwischen Systemen, die eigentlich zusammenspielen müssen. Uns ging es in erster Linie darum, einen besseren Überblick zu bekommen und herauszufinden, wo der Prozess ins Stocken gerät”, erinnert sich Fiedler.
Allein in der POV-Phase mit dem Schwerpunkt Elementarversicherung konnte man mit Celonis über 100.000(!) verschiedene Prozessvarianten identifizieren.