5. Was sind gängige Strategien, um den Wandel voranzutreiben
Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Strategien für das Change Management herausgebildet. Mit ihrer Hilfe bewältigt man alle Herausforderungen deutlich besser.
Die Wahl einer solchen Strategie hängt vom Unternehmen ab – und davon, was es erreichen will. Unter Umständen sollte man Elemente aus mehreren Modelle kombinieren und einen eigenen Ansatz entwickeln. Das sind vier gängige Modelle für das Change Management:
Der 7-S-Framework von McKinsey
Diese Strategie wurde in den 1970er Jahren entwickelt. Sie basiert auf sieben Faktoren, die miteinander verknüpft sind und so die Wandlungsfähigkeit der Organisation beeinflussen. Die ersten drei sind: Strategie, Struktur und System. Sie werden als harte Elemente bezeichnet, die sich leichter kontrollieren lassen. Die anderen vier Faktoren lauten: gemeinsame Werte, Mitarbeiter, Stil und Fähigkeiten. Man stuft sie als weiche Elemente ein, die sich nur schwer verändern lassen. Insgesamt hilft das 7-S-Framework dabei, Auswirkungen von Umstrukturierungen zu bewerten.
Das Satir-Change-Modell
Dieses Modell von Virginia Satir definiert vier Phasen und zwei Schlüsselereignisse innerhalb des Veränderungsprozesses. Phase eins umfasst den bisherigen Status quo, der von neuen Prozesselementen unterbrochen wird. Die zweite Phase beginnt mit einem chaotischen Zustand, den eine transformierende Idee beendet – wie ein Wegweiser in die Zukunft. Darauf folgen die Integrationsphase und der neue Status quo. Das Modell ist vor allem hilfreich, um den emotionalen Zustand von Mitarbeitern während der Veränderungen zu verstehen.
Kotters Acht-Stufen Modell eines Change Prozesses
Der Harvard-Professor Dr. John Kotter hat dieses achtstufige Framework entworfen, das sich auf die Psychologie hinter dem Wandel konzentriert. Seine acht Schritte beginnen damit, dass sich ein gewisser Handlungsdruck ausbildet. Anschließend entstehen Vorbilder und Visionen, die eine Richtung weisen – bevor das Unternehmen Freiwillige anwirbt, Hindernisse beseitigt, erste Erfolge erzielt und am Ende die Veränderungen dauerhaft einführt. Das Ganze umfasst einen langen Zeitraum und viele Vorbereitungsphasen. Deshalb eignet es sich am besten für größere Veränderungsinitiativen.
Das Change-Management-Modell von Kurt Lewin
Dieser Ansatz stammt aus den 1950er Jahren und unterteilt den Change-Prozess in drei Phasen. Es beginnt mit einer „Auftauphase“, während der sich das Unternehmen vorbereitet. Dazu gehört es, Mitarbeitenden den Wandel zu erklären und ihre Unterstützung zu gewinnen. In der zweiten Phase startet die Umsetzung, wobei man so viele Menschen wie möglich einbezieht – und damit den organisatorischen Wandel in vollem Umfang vorantreibt. Die dritte Phase ist geprägt von einem „Einfrieren“ des Zustandes, bei dem man die Veränderung überwacht: Funktionieren die neuen Prozesse und wird die Veränderung langfristig angenommen? Das relativ einfache Modell ist bei kleineren Veränderungsprojekte eine effektive Hilfe.